Welche Domaintypen gibt es?
Wer eine Website oder einen Onlineshop betreiben möchte, steht irgendwann unweigerlich vor der Herausforderung, einen geeignete Webadresse zu finden. Bei den zahlreichen, verschiedenartigen Domaintypen, die zur Verfügung stehen, ist dies häufig aber gar nicht so einfach. Zum einen gilt es, einen aussagekräftigen und einmaligen Namen zu finden, wobei die beiden Domainarten Second-Level-Domain und Third-Level-Domain eine wichtige Rolle spielen. Zum anderen benötigen Sie eine passende Domainendung, auch Top-Level-Domain genannt.
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Im nachfolgenden Ratgeber klären wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema Domaintypen: Welche Domainendungen gibt es und was ist ihre Bedeutung? Wie unterscheiden sich die verschiedenen Level innerhalb eines Domainnamens voneinander? Und wie wählt man eigentlich die passende Art von Domain für das eigene Projekt?
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Was ist eine Domain?
Das Internet vernetzt technische Geräte und Services auf der ganzen Welt miteinander. Möglich machen dies u. a. der Protokoll-Stack TCP/IP und das sogenannte Domain Name System (DNS). TCP/IP sorgt dafür, dass jeder Computer und jedes mobile Gerät sowie jeder Webservice, der über das Internet verfügbar gemacht werden soll, eine eindeutig zuzuordnende IP-Adresse wie 93.184.216.34 erhält. Das DNS übersetzt diese Adressen mithilfe von Nameservern in für Menschen besser lesbare Domains wie www.example.org. Man spricht hierbei auch von Namensauflösung.
Wer also Websites und Onlineshops über die Adressleiste von Browsern wie Firefox oder Google Chrome aufrufen oder sich mit einem Server oder einem anderen Gerät im Internet verbinden möchte, kontaktiert zu diesem Zweck eben jene individuellen Domainadressen.
Detailliertere Informationen rund um die Frage „Was ist eine Domain?“ liefert unser gleichnamiger Artikel.
Domaintypen im Überblick: Welche Arten von Domainnamen und -endungen gibt es?
Eine Webadresse kann eine Menge Kopfzerbrechen bereiten. Das liegt einerseits daran, dass ein guter, einprägsamer Name gar nicht so leicht zu finden ist. Andererseits ist es insbesondere für unerfahrene Webprojekt-Betreiber kompliziert, bei den verschiedenen zur Verfügung stehenden Domainarten und -leveln den Durchblick zu behalten.
Wir stellen Ihnen die fünf wichtigsten Komponenten und Typen von Domains (inklusive Beispielen) vor, die es für eine erfolgreiche Domainregistrierung zu kennen gilt.
An anderer Stelle im Digital Guide verraten wir Ihnen auch, was eine Domain kostet und wie Sie den Wert einer Domain ermitteln.
Top-Level-Domain (TLD)
Top-Level-Domains, oder kurz TLDs, stellen in der Hierarchie des Domain Name Systems die höchste Ebene der Namensauflösung dar. Als Domain-Komponente der höchsten Ebene tritt eine Top-Level-Domain immer als letztes Glied einer Webadresse in Erscheinung (rechts neben dem letzten Punkt), weshalb TLDs auch als Domainendungen bezeichnet werden. Bei dem bereits verwendeten Domain-Beispiel www.example.org ist die Top-Level-Domain der Adressteil org.
Die Vergabe von TLDs wird durch die IANA, eine Abteilung der 1998 gegründeten Organisation ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers), verwaltet. Die IANA legt fest, welche Domainendungen es gibt, und verkauft die Vergaberechte an Registrare, die wiederum mit Domainanbietern über den Verkauf der mittlerweile über 1.000 Domainendungen verhandeln.
Für den Großteil der vorhandenen Domainendungen gibt es keine konkreten Restriktionen. Im Zuge der Veröffentlichung von neuen TLDs, die seit dem 23. Oktober 2013 nach und nach freigeschaltet werden, haben sich jedoch einige Registrierungsstellen dazu entschlossen, bei der Vergabe auf Exklusivität zu setzen. Erfahren Sie mehr zu diesem Thema in unserem ausführlichen Artikel über exklusive Top-Level-Domains.
Zum offiziellen Start der Webadressen gab es zunächst nur folgende sieben Top-Level-Domains:
Originale Top-Level-Domain | Ursprüngliche Bedeutung der Domainendung |
.com | Offene Domain für kommerzielle Webangebote |
.org | Offene TLD für gemeinnützige Organisationen |
.net | Offene Adresse für Internet-Service-Provider |
.int | Strikt limitierte Endung für international agierende Unternehmen, Organisationen und Programme |
.edu | Für Gewerbeschulen und Universitäten vorgesehene Domain |
.gov | Domain für US-Regierungsinstitutionen |
.mil | Nur für Abteilungen, Dienste und Agenturen des US-Verteidigungsministeriums verfügbare TLD |
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ccTLDs (country code Top-Level-Domains)
Bei ccTLDs, die man im Deutschen auch als länderspezifische Domains bezeichnet, handelt es sich um eine besondere Kategorie von Domainendungen, die vom jeweiligen Land verwaltet werden. ccTLDs bestehen immer aus zwei Buchstaben, z. b. aus den Codes de für Deutschland oder uk für das Vereinigte Königreich. Zusätzlich zu den Länder-TLDs hat die ICANN auch ccTLDs für abhängige Gebiete, die geografisch vom Mutterland getrennt sind, zugewiesen. So existieren beispielsweise parallel zur australischen Domain .au auch ccTLDs für die Kokosinseln (cc), die Weihnachtsinseln (cx), die Norfolkinsel (nf) oder Heard und die McDonald-Inseln (hm), die allesamt australische Außengebiete sind.
Die Richtlinien, die für die Registrierung einer länderspezifischen Domain gelten, kann jedes Land selbst bestimmen. Viele kleinere und ärmere Staaten haben sich diese Tatsache zunutze gemacht und ihre ccTLD gezielt vermarktet. So wurde diese für manche zu einer wahren Geldquelle: Der Zwergstaat Tuvalu hat seine Domain zum Beispiel für 50 Millionen Dollar an das Unternehmen DotTV verkauft und das Geld in IT-Infrastruktur investiert. Auch die Gebühr für die Aufnahme als 189. Mitglied der Vereinten Nationen am 5. September 2000 konnte Tuvalu aus dem „.tv-Geld“ zahlen. Weitere Informationen und alle wichtigen Fakten liefert unser ausführlicher Artikel zum Thema ccTLDs.
Die nachfolgende Tabelle präsentiert exemplarisch einige länderspezifische TLDs:
gTLDs (generische Top-Level-Domains)
Die Domainart der sogenannten generischen Top-Level-Domains unterscheidet sich insofern von der Art länderspezifischer Adressen, dass sie kein geografisches, sondern ein thematisches Feld abdeckt. Zusätzlich unterscheidet man bei den generischen Adressen zwischen zwei Typen:
Nichtgesponserte gTLDs unterliegen einer zentralen Kontrolle und Verwaltung durch die ICANN, die zu diesem Zweck allerdings mit diversen Partnern zusammenarbeitet. Ursprünglich sollten diese Endungen nur unter bestimmten Voraussetzungen vergeben werden: Zum Beispiel sollte die Domain .net ausschließlich Internetdienstanbietern vorbehalten bleiben – heute ist sie wie viele andere nichtgesponserte gTLDs auch für andere Unternehmen und Organisationen sowie für Privatpersonen verfügbar.
Gesponserte gTLDs hingegen unterliegen den Restriktionen, die vom jeweiligen Sponsor bestimmt werden. Die jeweiligen unabhängigen Unternehmen oder Organisationen sind in diesem Fall auch für die Verwaltung und Kontrolle der gTLDs verantwortlich. Ein gesponsertes Domain-Beispiel ist .gov, die bis dato von den US-Behörden als Sponsor verwaltet und für amerikanische Regierungs-Websites bzw. -Services verwendet wird.
Beispiele für gesponserte gTLDs | Domainendung-Bedeutung |
---|---|
.gov | US-Regierungsbehörden |
.mil | US-Militär |
.aero | Luftfahrtbranche |
.jobs | Stellenanzeigen von Unternehmen |
Ausführliche Informationen und eine vollständige Auflistung aller gTLDs finden Sie in unserem Ratgeber „Was ist eine generische Top-Level-Domain (gTLD)?“.
Auch die seit 2013 in regelmäßigen Abständen freigeschalteten neuen Top-Level-Domains wie .blog, .web oder .beauty zählen im Übrigen zum generischen Domaintypen.
Second-Level-Domain (SLD)
Als Second-Level-Domain bezeichnet man den frei wählbaren Namen unterhalb einer beliebigen Top-Level-Domain. Aus diesem Grund nennt man diesen Bestandteil einer Webadresse auch den Domainnamen. Obwohl sie in der Domainhierarchie unterhalb der TLD angesiedelt ist, ist die Second-Level-Domain keineswegs von geringerer Relevanz als die Endung. In der Realität verhält sich die Sachlage sogar tendenziell andersherum: Der Domainname ist sowohl aus Nutzer- als auch aus SEO-Sicht wesentlich wichtiger als die Endung, da er den Inhalt einer Seite besser beschreiben und sogar Keywords enthalten kann.
In unserem Domain-Beispiel www.example.org lautet die Second-Level-Domain „example“.
Die Vergabe einer SLD erfolgt immer mit der gewünschten übergeordneten Top-Level-Domain!
Es gibt sogar einige länderspezifische Second-Level-Domains, wie die nachfolgende Tabelle aus Kombinationsbeispielen mit der TLD .uk unter Beweis stellt:
Beispiele für länderspezifische Second-Level-Domains | Domainendung-Bedeutung |
.co.uk | Kommerzielle Webangebote in UK (Vereinigtes Königreich) |
.gov.uk | Zentrale und regionale Regierungsbehörden und -Services in UK |
.me.uk | Einzelpersonen in UK |
.sch.uk | Schulen in UK |
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Third-Level-Domain (Subdomain)
Dem Domainnamen lässt sich optional eine weitere Domainebene unterordnen. Diese Domainart wird noch vor der Second-Level-Domain platziert und als Third-Level-Domain oder auch Subdomain bezeichnet. Die Funktion einer solchen Third-Level-Domain ist es, die Inhalte einer Website bzw. eines Webshops sinnvoll zu strukturieren. Verschiedenartige Themenschwerpunkte oder etwa unterschiedliche Sprachversionen eines Projekts lassen sich so deutlich in der Webadresse kennzeichnen, während der Domainname unverändert bleibt.
Im Domain-Beispiel www.example.org kommt die allseits bekannte Subdomain www zum Einsatz. Sie signalisierte Nutzern insbesondere in den Anfängen von Internet und World Wide Web, dass es sich um eine Webanwendung, zum Beispiel eine Website mit Informationen, handelt. Da die Eingabe der Third-Level-Domain heute nicht mehr erforderlich ist, damit ein Projekt aufgerufen werden kann, stößt man jedoch immer seltener auf Betreiber, die ihre Website inklusive der „Standard“-Third-Level-Domain www bewerben. Gängigere Subdomains, auf die Sie heutzutage wesentlich häufiger treffen, sehen – beim Domain-Beispiel example.org bleibend – wie folgt aus:
- en.example.org
- es.example.org
- it.example.org
- de.example.org
Hierbei handelt es sich um eine typische Aufteilung in Subdomains für die verschiedenen Sprachversionen der „example“-Website. Mit der Third-Level-Domain en werden englischsprachige Inhalte gekennzeichnet, spanischer Content ist unter der Subdomain es zu finden. Der deutschsprachige Teil des Webprojekts läuft unter der Third-Level-Domain de und italienische Nutzer finden Inhalte in ihrer Heimatsprache beim Besuch der Subdomain it.
Theoretisch sind alle Domains unterhalb der Top-Level-Domain (TLD) Subdomains der jeweils vorangehenden, auch wenn sie in der Praxis selten als Subdomains bezeichnet werden. Der Domainname (Second-Level-Domain) ist eine Subdomain der TLD, die Third-Level-Domain ist eine Subdomain der Second-Level-Domain und so weiter. Bei länderspezifischen Second-Level-Domains wie „.co“ in example.co.uk wird der eigentliche Domainname („example“) zur Third-Level-Domain. Eine Subdomain davon wäre dann eine Fourth-Level-Domain. Die Anzahl der Domain-Level ist im Prinzip unbegrenzt. Damit man sich eine Internetadresse gut merken kann, beschränkt man sich jedoch meist auf drei Ebenen.
Weitere grundlegende Informationen über die Third-Level-Domain inklusive Anleitung für das Anlegen einer Subdomain für das eigene Webprojekt finden Sie in unserem Ratgeber „Was ist eine Subdomain?“.
Wie wählt man den richtigen Domaintypen bzw. Domainnamen?
Das Wissen über die hierarchische Struktur von Webadressen und die Vielfalt in puncto Domainendungen erweist sich als hilfreiche Stütze bei der Suche nach der perfekten Domain. Sie sollten jedoch aufpassen, dass Sie die Gestaltung der Adresse Ihres Webprojekts nicht unnötigerweise verkomplizieren. Am Ende sollte eine Domain immer zu Ihnen und Ihrem Projekt passen und Nutzern sowie Suchmaschinen das Auffinden Ihrer Seiten so einfach wie möglich machen.
Abschließend präsentieren wir Ihnen aus diesem Grund einige elementare Tipps und Tricks, die Ihnen die Wahl der richtigen Domainart und -endung erheblich vereinfachen.
Tipp 1: Entscheiden Sie sich für zielführende Domaintypen
Subdomains anzulegen, ist nicht immer zielführend. So kann eine Untergliederung Ihrer Webadresse für Nutzer eher verwirrend sein, wenn Sie beispielsweise generell nur wenige Inhalte anbieten oder wenn die Subdomain zu stark vom eigentlichen Domainnamen ablenkt. Entscheiden Sie sich also nur für den Einsatz einer individuellen Third-Level-Domain, wenn Sie hierfür ein klares Konzept im Kopf haben. Eine spezifische Subdomain bietet sich u. a. für folgende Szenarien an:
- Abgrenzung verschiedener Sprachversionen
- Trennung des Contents von zusätzlichen Angeboten wie einem Service-Bereich, einem Blog oder einem Forum
- Kennzeichnung eines spezifischen Webservices wie einer App oder eines FTP-Servers
- Betreiben eines Onlineshops parallel zur Website unter der gleichen Second-Level-Domain
Tipp 2: Wählen Sie eine Top-Level-Domain, die zu Ihrem Projekt passt
Geht es um die Wahl der Domainendung, spielt nicht nur die Budgetfrage eine Rolle: Passt die Top-Level-Domain nicht zur inhaltlichen Ausrichtung bzw. zum Typ Ihres Webprojekts, ist dies weder aus Nutzer- noch aus Suchmaschinensicht ein Negativkriterium. Wenn Sie beispielsweise die generische Top-Level-Domain .shop wählen, gehen Besucher und Google davon aus, dass es sich bei Ihrem Projekt um einen Webshop handelt. Entsprechend negativ fällt die Reaktion aus, wenn dies gar nicht der Fall ist und Sie weder im E-Commerce noch im stationären Handel aktiv sind.
Sie sind sich unsicher, ob Ihr Webprojekt lieber eine klassische .de-Adresse oder eine der modernen generischen Top-Level-Domains erhalten soll? An anderer Stelle im Digital Guide stellen wir Ihnen die besten Alternativen zu einer .de-Domain vor und verraten Ihnen, wann die Verwendung einer anderen TLD der richtige Schritt ist.
Tipp 3: Fragen Sie um Rat
Auch, wenn Sie aus ihrer Sicht den passenden Domaintypen gefunden haben und mit dem Komplettpaket aus Namen und Endung zufrieden sind, sollten Sie die Registrierung Ihrer Webadresse nicht überstürzen. Bitten Sie Freunde und Bekannte oder Kollegen um eine ernsthafte und ehrliche Einschätzung zu der favorisierten Idee für Ihre Domain. Außenstehende können die Zweckmäßigkeit Ihrer Webadresse aus einem Blickwinkel betrachten, der Ihnen selbst möglicherweise fehlt. Machen Sie also unbedingt von der Möglichkeit Gebrauch, eine zweite Meinung einzuholen, um bei der Wahl von Domainart und Domainname stets auf der sicheren Seite zu sein.
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